In der vergangenen Woche mussten die Veranstalter den Berlin-Marathon 2020 endgültig absagen. Jetzt fällt auch der diesjährige Marathon in Köln den Auflagen wegen der Coronakrise zum Opfer. In München versucht man, die Veranstaltung in abgespeckter Form über die Bühne zu bringen. Die Organisatoren des Hamburg-Marathons 2020 sehen sich mit einem ausgefeilten Sicherheits- und Hygienekonzept auf der sicheren Seite.
Im Frühjahr mussten zahlreiche größere Laufveranstaltungen in Asien, Europa und den USA abgesagt werden. Einige Veranstalter verschoben ihren Marathon auch auf den Herbst und hofften, dass sich die Lage bis dahin ändert. Das scheint aber aktuell nicht so wirklich der Fall zu sein. Von einer befürchteten zweiten Welle ganz zu schweigen.
Marathon-Events in Berlin und Köln abgesagt
Die Veranstalter der Marathon-Events von Berlin und Köln haben sich in den vergangenen Tagen entschieden, sich Corona geschlagen zu geben. Der Köln-Marathon, der am 4. Oktober 2020 hätte stattfinden sollen, ist aufgrund einer neuen Corona-Schutzverordnung jetzt endgültig ins Wasser gefallen. Abstandsregelungen, Maskenpflicht und Kontaktverfolgung von Zuschauern und Läufern seien nicht zu gewährleisten, erklärten die Veranstalter des größten Breitensport-Events in Nordrhein-Westfalen.
Spaß, Freude, Gesundheit und Erfolg – das seien Skills, die eigentlich dem Berlin-Marathon zugeschrieben würden, meinen zumindest dessen Veranstalter. Dies sei "unter Berücksichtigung der Eindämmungsmaßnahmenverordnung anlässlich der COVID-19-Pandemie" nicht zu gewährleisten, wie es auf der Homepage der Veranstaltung heißt. Daher könne der Berlin-Marathon weder wie geplant am 26. und 27. September 2020 stattfinden noch zu einem späteren Zeitpunkt in diesem Jahr.
Marathon München 2020 in abgespeckter Form
Der Marathon in München soll dagegen stattfinden – wie geplant am 11. Oktober 2020. Anders als geplant soll es aber nicht über die volle Marathon-Strecke gehen, sondern es werden 30 Kilometer gelaufen. Maximal 12.600 Läufer sollen erlaubt sein. Die 10-Kilometer- und die Halbmarathon-Strecke fallen allerdings ins Wasser. Für genügend Sicherheit soll neben viel Platz im Start- und Zielbereich auch ein mehrstündiger Start sorgen.
Mit einem ausgefeilten Sicherheits- und Hygienekonzept sowie viel Platz und einem begrenztes Läuferfeld sahen sich auch die Veranstalter des Hamburg-Marathons auf der sicheren Seite. Allerdings scheint es möglicherweise doch auf eine Absage des schon vom Frühjahr in den Herbst verschobenen Events hinauszulaufen.
Hamburg-Marathon 2020 droht endgültige Absage
Denn, auch wenn möglicherweise die Läufer durch das erwähnte Konzept abgesichert seien, die Zuschauer wären es wohl eher nicht bei einer Veranstaltung dieses Formats in einer Großstadt wie Hamburg. "Es sieht eher schlecht aus", zitiert der NDR Hamburgs Innen- und Sportsenator Andy Grote.
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