Der saarländische Ultra-Läufer Florian Neuschwander hat einen 50-Kilometer-Lauf auf dem Laufband so schnell absolviert wie noch kein Mensch vor ihm. Nur 2:57:25 Stunden benötigte er für die Strecke und war damit fast zwei Minuten schneller als der bisher schnellste Läufer auf dieser Strecke. Auch ins Guinnes-Buch der Rekorde schaffte es Neuschwander.
Der aktuelle Weltrekord war erst Mitte Januar aufgestellt worden – von dem US-amerikanischen Läufer Mario Mendoza Jr. Der 33-Jährige war die 50 Kilometer im US-Bundesstaat Oregon auf einem in der Turnhalle einer Highschool aufgestellten Laufband gelaufen. Als er die Strecke in 2:59:03 absolviert hatte, jubelten ihm Hunderte Schüler der Highschool zu. Besonders stolz sei er zudem darauf gewesen, sagte Mendoza Jr. gegenüber Runnersworld, dass er den Rekord ohne Karbon-Platten in den Schuhen gelaufen sei.
50-km-Lauf mit Live-Streaming
Aber zurück zum neuen Weltrekordhalter. Florian Neuschwander hatte sich entschieden, seinen Lauf im sogenannten Athletes Performance Center von Red Bull in Thalgau, im österreichischen Bundesland Salzburg, zu absolvieren. Statt Hunderter schauten ihm dabei aber wohl Hunderttausende zu, denn der Lauf wurde am Donnerstag live via Facebook übertragen. Wer Lust hat, kann ihn sich immer noch anschauen. Aktuell (Stand: Freitagmittag) hat das Video schon über 600.000 Aufrufe. Aber seht selbst.
Florian Neuschwander beim 50-km-Laufband-Weltrekord (Facebook-Video):
Es sei alles nach Plan gelaufen, erzählte Neuschwander nach dem erfolgreichen Weltrekordlauf. Er habe nur etwas Sorge um seine Oberschenkelmuskulatur gehabt, fürchtete, dass die Muskeln zugehen. "Heute war muskulär nicht mehr drin", so Neuschwander, nachdem er den bisherigen Weltrekord unterboten hatte. Der 50-Kilometer-Lauf sei für ihn ein Zwischenstopp auf dem Weg zur 100-Kilometer-Deutschen-Meisterschaft und dem Wings for Life Worldrun.
Letzterer findet am 3. Mai statt – in verschiedenen Städten der Welt. Der Startschuss fällt jeweils zur selben Zeit, in München zum Beispiel um 13 Uhr Ortszeit, in London um 12 Uhr Ortszeit. Anders als bei anderen Läufen gibt es beim Wings for Life Worldrun keine Ziellinie. Stattdessen ist man aus dem Rennen, wenn einen das sogenannte Catcher Car überholt. Das startet 30 Minuten nach dem Start und steigert Stunde für Stunde seine Geschwindigkeit. Die Startgelder fließen zu 100 Prozent in die Rückenmarksforschung. Das Besondere: Über eine App kann man an jedem Ort der Welt teilnehmen.
Eigene Marke: Run with the flow
Mal sehen, wieviele Kilometer Florian Neuschwander schafft, bevor ihn der "Besenwagen" einholt. Im vergangenen Jahr standen 61,59 Kilometer und ein dritter Platz global auf der Uhr. 2015 hatte Neuschwander den Wings for Life Run in Darmstadt gewonnen – und daraufhin seine Marke "Run with the flow" erfolgreich etablieren können.
Schon am 28. März geht es für Neuschwander beim 100-Kilometer-Lauf am Störitzsee/Grünheide an den Start. Im vergangenen Jahr hatte der Saarländer über 50 Kilometer den 3. Platz erreicht (in 2:54:53). Der Deutsche Rekord über die 100-Kilometer-Strecke liegt übrigens bei 6:26:53 und wurde im April 1999 von Rainer Müller aufgestellt. Neuschwanders persönliche Bestzeit über die Strecke liegt laut Wikipedia bei 6:49:13. Da geht aber sicher mehr. Wir drücken die Daumen.
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